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Vereinsausflug Schloss Waldegg 28.09.2025

 

Der Vereinsausflug ist etwas Besonderes. Er findet jährlich an einem Sonntag statt. Am 28. September war es so weit. Wir reisten mit dem Car nach Schloss Waldegg, das in der Nähe von Solothurn liegt. Schloss Waldegg ist heute der am prominentesten gelegene Landsitz in der Umgebung Solothurns. Das Gebäude wurde zwischen 1682 und 1690 als Sommerresidenz des Schultheissen Johann Viktor I. von Besenval erbaut. Er war der Sohn von Martin von Besenval, der 1628 als «Silberkrämer» aus dem Aostatal eingewandert war. Johann Viktor I. wurde 1655 in den französischen Ritterstand und 1695 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Die Familie führte von 1690-1791 die Kompanie im Schweizergarderegiment des französischen Königshofs, 1729–38 ein Schweizer Regiment in französischen Diensten. Viele Mitglieder der Familie lebten jedoch in Paris.

Im Sommer war der Geruch der zahlreichen Schweine (es hatte mehr Schweine als Einwohner) nicht angenehm. So reiste die Familie mit der Kutsche in Stadtnähe aufs Land. Das Schloss wirkt durch die lange Allee zum Gartenparterre mit Küchengarten, dem Barockgarten und hinauf zum Vorplatz pompös und gross. Es ist ein Türmlihaus, welches im 17. Jahrhundert in Mode war. Dazu gehören die Orangerie und die Kapelle sowie einige Gebäude. Ein grosser Salon mit Wandmalereien und Zimmer auf beide Seiten sind luxuriös eingerichtet. Im Obergeschoss flanierte man auf der ganzen Länge durch das Schloss.  Die Perücken zu dieser Zeit wurden mit Echthaar hergestellt, die weniger Betuchten hatten Tierhaarperücken, die sie puderten. Für das Gesicht verwendeten sie Bleiweiss und zeichneten blaue Adern am Hals, um aristokratisch zu wirken. Bleiweiss ist giftig.

Im Kleinen wurde dabei dem Vorbild des französischen «Sonnenkönigs» Louis XIV. nachgeeifert, sowohl politisch als auch architektonisch. Die Solothurner Adelsherrschaft wurde erst 1798 durch Truppen Napoleons, nach der Restauration definitiv durch einen Volksaufstand im Jahre 1830 gestürzt. Nach dem Tod der letzten Besitzer machte sich der Kanton Solothurn 1989 an die Rekonstruktion des barocken Ensembles. Die Führung war sehr interessant und wir waren inzwischen hungrig.

So machten wir uns auf den Weg zum nahegelegenen Restaurant Kreuzen. Ein feines Menü war genau das Richtige. Anschliessend machten wir einen Rundgang durch die Verenaschlucht. Ein idyllischer Ort zum Verweilen. Am Sonntag zog die Kapelle mit den Deckenbemalungen und die Einsiedelei viele Besucher an. Die Sonne zeigte sich nach dem nebligen Morgen und wärmte uns.

Um 16 Uhr war es Zeit für den Heimweg, den wir zum Glück staufrei erlebten. Ein gelungener Vereinsausflug.

Jeannette Belger
Pro Audito Luzern

 

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