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Vereinsreise Schaffhausen, Hallau 14.-15.10.2025

 

Jedes Jahr besuchen wir zwei Tage einen anderen Ort in der Schweiz. Diesmal entschieden wir uns für die Region Schaffhausen / Hallau.

Pünktlich um 8 Uhr standen die 13 Teilnehmenden bei der Uni Luzern parat. Auf dem Weg nach Schaffhausen machten wir einen Caféhalt in Winterthur. Ich las über die Affenschlucht. Das wollten wir anschauen. Nein, es gab keine Affen, denn es war ein mehrstufiger Wasserfall. Ein Weg dorthin fehlte leider. Wir setzten die Fahrt fort nach Schaffhausen. Im Hotel Kronenhof in der Altstadt war für uns gedeckt. Die Menus waren so fein, dass wir auch das Nachtessen dort reservierten. Dann zeigte sich die Sonne und es war ein sonniger Tag.

Am Nachmittag buchten wir die Führung 171 Erker. Die Altstadt ist sehr historisch mit den alten Häusern, die meisten mit Erker. Je schöner der Erker, desto wohlhabender war die Familie, so war das früher. Brunhilde die Krämerin, die Frau des Zunftmeisters im Jahr 1565 begrüsste uns herzlich. Sie hatte allerlei Geschichten aus dieser Zeit parat. Auf dem grossen Platz vor dem Stadttheater wurden die Beschuldigten vor der Bevölkerung gebüsst. Bei Diebstahl, Betrug oder Ehebruch wurden die Leute als Strafe in ein Trülli gesteckt. Das ist ein mobiles Holzgitter, welches sich drehen liess. Die Geprellten durften drehen, bis der Käfig umfiel. Sie zeigte uns das prächtige Zunfthaus voller Stolz. Wenn der Mann im Krieg gefallen wäre, würde die Zunft für sie eine Witwenrente auszahlen. Andere Frauen hätten Pech, mussten den Ort verlassen und wären auf sich allein gestellt. Beim Brunnen wurde die Wäsche gewaschen und so waren die Frauen immer auf dem Laufenden, was in der Stadt passierte. Die verheirateten Frauen trugen Hauben, die Frauen ohne Hauben waren oft «Freiwild» für die Männer. Die Gutbetuchten trugen Seidenkleider, die Arbeitenden Kleidung aus Leinen. Flecken wurden mit Asche entfernt. Die grosse Uhr auf dem Platz zeigte die Stunden, das reichte. Die Mondphasen waren entscheidend bei der Ernte und der Saat. Das prächtige Rathaus wurde 1515 gebaut. Die Stadt war durch den Salzhandel wohlhabend und so entstanden über die Jahrhunderte schöne Häuser aus Stein. Nach der Reformation gab es einen Aufpasser, der auf der Strasse die Leute kontrollierte, so dass alles seine Ordnung hatte.  Beim Kloster zu Allerheiligen besuchten wir die reformierte Kirche. Vor der Reformation war alles prunkvoll bei den Katholiken. Nach der Reformation gab es strengere Regeln im Alltag. Zum Beispiel durften die Mönche nicht mehr ein und aus im Freudenhaus. Es gab dadurch viel weniger Hübschnerinnen (Dirnen). Im Kreuzgang und im Klostergarten war es ruhig und friedlich. Die Krämerin verliess uns anschliessend und wollte noch Fisch einkaufen. Ein Spaziergang am Rhein entlang und ein kurzer Abstecher zum Munot rundeten den Nachmittag ab. Am Abend war die Altstadt ruhig und auf dem Verdauungsspaziergang waren wir allein. Die Stadt war wunderbar beleuchtet.

Am Mittwochmorgen genossen wir das vielseitige Frühstückbuffet, bevor wir über Land nach Hallau fuhren. Dort erwartete uns Herr Wegmann und erklärte uns das Museum des Ortes. Wir erfuhren, dass Hallau die erste Gemeinde auf dem Land war, die Strom erhielt. Es war eine spannende Ausstellung über die Geschichte mit Trachten, einen grossen Musikschrank, Kriegswaffen, Militärkleidern, einer Bleisetzerei, die bis 1975 in Betrieb war und Handarbeiten der Frauen. Die Sonne schien, und so machten wir einen Dorfspaziergang durch Hallau. Es ist ein ruhiges Dorf ohne Rotlicht. Zum z Mittag reservierten wir in der Weinkrone. Es wurde Kartoffelsalat mit Hallauer Schüblig serviert. Die Wurst war köstlich. Nach dem Essen begrüsste uns die Museumsführerin. Auch sie hatte interessante Geschichten aus früheren Zeiten parat. Wenn jemand stahl oder Ehebruch beging wurden die Männer mit zwei Wochen Gasthofverbot oder Gefängnis gebüsst. Die Frauen wurden einfach eingesperrt und eine Ehebrecherin musste drei Jahre ein rotes Kleid tragen, dass alle Bescheid wussten. Frauen hatten keine Rechte und arbeiteten von früh bis spät.
Der Wein schmeckte früher sauer und bitter. Es war immer noch besser als das schmutzige Wasser zu trinken. Frauen war es verboten Wein zu trinken. Erst viel später wurde der Wein genüsslich und die Qualität verbesserte sich stetig. Sie erklärte uns, dass die Reblaus aus den USA die Wurzeln frass und ganze Gebiete betroffen waren. So wurden amerikanische resistente Reben mit einheimischen Reben gekreuzt und so verschwand die Reblaus. Andere Schädlinge wurden mit Kalk behandelt. Flaschen wurden auch in Hallau geblasen und abgefüllt. Korken kamen aus Portugal. Im Winter schnitzten die Winzer Stecken und reparierten die Geräte. Früher war das Hotel Krone in diesem Haus und es hat einen wunderbaren Steinkeller, wo die Fässer lagerten. Eine spannende Führung zum Weinanbau in der Region. Ein Café zum z Vieri und dann machten wir uns ohne Stau auf den Heimweg über Eglisau und Bülach nach Luzern. Alle sind gesund und munter nach Hause gekommen nach dieser erlebnisreichen Reise.

 

Jeannette Belger
Pro Audito Luzern

 

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